Vor allem für gesetzlich Versicherte ist die momentane Versorgungssituation für eine Psychotherapie katastrophal und die Suche sehr frustrierend. Im Folgenden möchte ich eine kleine Übersicht über die Möglichkeiten aufzeigen, wie ein Therapieplatz vielleicht doch noch gefunden werden kann und was die Alternativen zum Kassenpraxensystem sein können (Kostenerstattung).

Die erste Anlaufstelle ist die Terminservicestelle (TSS) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Telefonisch oder online können hier ein oder mehrere Erstgespräche bei niedergelassenen Kolleg*innen wahrgenommen werden. Meistens gibt es hier keinen Therapieplatz, aber eine Einschätzung, sowie ein Formular (PTV11), auf welchem die Kolleg*innen die Dringlichkeit, Fachrichtung, und vorläufige Diagnose für eine Therapie stellen, sowie einen Vermittlungscode beifügen.
Mit dem Vermittlungscode kann nun z.B. eine Probatorik (4 Sitzungen) oder sogar eine Akuttherapie über 12-24 Sitzungen über die TSS Seite vermittelt werden. Das ist noch keine Langzeittherapie, aber bietet immerhin die Möglichkeit, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen zu können und ggf. in einer Praxis anzudocken (vielleicht nach etwas Wartezeit dort einen festen Platz zu bekommen).

Alternativ zur Suche über die Terminservicestelle ist das Kontaktieren der vielen Ausbildungsinstitute. Hier werden Psychotherapeut*innen ausgebildet und behandeln im weit fortgeschrittenen Teil ihrer Ausbildung unter fachlicher Supervision eigenständig Patien*innen.

Sollte keine dieser Möglichkeiten erfolgreich zu einem Platz führen, bitte ich Sie, meine Informationen zur Kostenerstattung zu lesen. Eine Behandlung in einer Privatpraxis ist nach einer Einzelfallentscheidung der Krankenkasse dann möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind, bzw. Sie mit meiner Hilfe nachweisen können, dass ein sogenanntes „Systemversagen“ vorliegt und Sie trotz Indikation und Dringlichkeit für eine Psychotherapie auf dem normalen Wege keinen Therapieplatz bekommen.